Markus Uitz war vergangenes Wochenende bei der Triathlon EM in Istanbul.
Hier sein Bericht:
2025 Asia and Europe Triathlon Age-Group Championships Istanbul
Mit großer Vorfreude und ebenso großen Erwartungen reiste ich gemeinsam mit meiner Familie zur Europameisterschaft nach Istanbul. Schon allein die Tatsache, sich für ein Event dieser Größe überhaupt qualifizieren zu dürfen, war für mich ein besonderer Moment – schließlich braucht es dafür vorab entsprechende Rennen und Erfolge in Österreich, wo man sich dafür qualifizieren muss. Umso gespannter war ich, wie sich dieses internationale Großereignis präsentieren würde.
Doch gleich zu Beginn kam die erste Ernüchterung: Das Eventgelände wirkte sehr minimalistisch, reduziert auf das Nötigste. Ich hatte mir mehr Professionalität und Atmosphäre erwartet, daher war die Enttäuschung zunächst groß. Ein Highlight gab es jedoch am Vortag der Rennen – den Nationeneinzug. Alle teilnehmenden Länder marschierten gemeinsam ein, was ein wirklich besonderes Erlebnis war und für ein wenig Gänsehaut sorgte.
Schwimmen – 2.200 m im Bosporus
Das Schwimmen war sicherlich der außergewöhnlichste Teil des Rennens: 2,2 km im Bosporus, bei 21,5 °C und somit Neopren erlaubt. Das Wasser war glasklar – gleichzeitig aber auch voll mit Millionen von Quallen. Die Strömung war schwach, das Meer spiegelglatt, ruhig und kaum eine Strömung zuspühren. Nur wenige Rettungsboote begleiteten das Feld, die meiste Zeit war man komplett auf sich allein gestellt. Der Ausstieg führte direkt in die Wechselzone, die angenehm nah gelegen war (ca. 250 m).
Radfahren – 40 km, ca. 400 hm
Die Radstrecke führte über eine komplett gesperrte Autobahn, die eigens für den Wettkampf freigegeben war. Besonders spektakulär: die Überfahrt über die Bosporus-Brücke, die beiden Kontinente Europa und Asien verbindet – ein unvergesslicher Moment, zumal wir zuvor genau darunter durchgeschwommen waren. Der Asphalt war überwiegend gut, die Strecke schnell. Mit 5–7 % Steigung und leichtem Wind bot der Kurs Abwechslung, ohne allzu selektiv zu sein.
Laufen – 10 km (3 Runden á 3,2 km)
Die Laufstrecke war ein Pendelkurs, komplett im Schatten, bei angenehmen Temperaturen um die 23 °C. Jede Runde führte über zwei leichte Anstiege von etwa 3 %, versorgungsseitig gab es zwei Labestationen mit Wasser. Insgesamt eine solide, faire Laufstrecke, die sich gut einteilen ließ.
Fazit & Ergebnis
In meiner Altersklasse gingen 74 Athleten an den Start. Ich erreichte am Ende Platz 39 – ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden ins Ziel kam. Rückblickend bleibt Istanbul für mich ein Rennen mit starken Kontrasten: Einerseits die einzigartige Erfahrung, über Kontinente hinweg zu schwimmen und zu radeln, andererseits die eher spärliche Organisation und Atmosphäre abseits des Sports. Für mich persönlich war es ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Asia and Europe Triathlon Age-Group Championships Istanbul
Ergebnisse